Sicher, wenn es laut wird

Pflichtausstattung

Arbeitnehmer, die über den ganzen Arbeitstag in Bereichen mit einem Lärmexpositionspegel von mehr als 85 dB(A) tätig sind, müssen mit einem Gehörschutz ausgestattet werden. Wenn ein Mensch längere Zeit einem Geräuschpegeln über diesem Wert ausgesetzt ist, kann das Gehör geschädigt werden und ein Tinnitus hervorgerufen werden.

Ab 80 db(A) müssen bereits PSA-Produkte den Mitarbeitern zur freien Verfügung angeboten werden. Hier ist der Arbeitgeber in der Pflicht: Die Ausrüstung muss den aktuellen technischen Anforderungen entsprechen. Doch welcher Gehörschutz ist der Richtige? Zu den Auswahlkriterien gehören die erforderliche Schalldämmung, Prüfzeugnisse im Rahmen der Baumusterprüfung sowie der Tragekomfort und die Arbeitsumgebung. Und für wen ist der Gehörschutz gedacht? Hier müssen medizinische Auffälligkeiten des Anwenders ebenso berücksichtigt werden wie schon bestehende Hörverluste. Der Gehörschutz muss außerdem mit anderer Schutzausrüstung kompatibel sein, die am oder auf dem Kopf getragen wird.

Hygiene, Komfort und Individualität

Im Berufsalltag spielen zwei Faktoren bei der Auswahl des Gehörschutzes eine wichtige Rolle: Hygiene und Tragekomfort. Nur dann wird die Ausstattung permanent und ohne Vorbehalte von den Mitarbeitern benutzt. So sind die Beauftragten für den Arbeitsschutz im Unternehmen gut beraten, den Mitarbeitern die finale Auswahl ihres Gehörschutzes selbst zu überlassen – im Rahmen der technischen Vorgaben. Meister und Sicherheitsingenieure sind gleichermaßen gefragt.

Neue PSA-Verodnung

Seit dem 21. April 2018 ist die neue Verordnung (EU) 2016/425 anzuwenden. Darin ist Gehörschutz eine PSA der Kategorie III und benötigt neben einer EU-Baumusterprüfbescheinigung auch eine jährliche Produktions- überwachung.

Für Produkte, die nach der neuen PSA-Verordnung zugelassen sind, ist zusätzlich neben dem CE-Zeichen noch die Kennnummer der notifizierten Stelle aufzubringen, welche die Produktionsüberwachung durchführt. EG-Baumusterprüfbescheinigungen nach Richtlinie 89/686/EWG behalten ihre Gültigkeit längstens bis zum 20. April 2023, wenn sie nicht vorher ungültig werden (z. B. durch eine Befristung).

Die Auswahl des richtigen Gehörschutzes

Kapsel oder Stöpsel?

Bei der Auswahl des optimalen Gehörschutzes müssen die Vorteile von Kapseln und Stöpseln gegenübergestellt werden, um die richtige Lösung zu finden.

Schutzwirkung im SNR-Wert

Gehörschützer lassen sich schnell mit ihrem SNR-Wert klassifizieren. SNR steht für „Single Number Rating” und damit für „Allgemeine Dämmung. Die SNR-Werte müssen unbedingt bekannt sein, bevor man sich für einen Gehörschutz entscheidet: Nur wenn man weiß, wie stark ein Gehörschutz abdämpft, ist eindeutig klar, wie umfassend der Anwender beim Tragen geschützt ist. Der SNR-Wert steht für die mittlere Abdämpfung und damit für die durchschnittliche Schutzwirkung.